Präventionsmedizin

Wollen Sie selber die Voraussetzungen schaffen, Ihre Lebenskraft und Lebensqualität bis ins hohe Lebensalter zu erhalten?

Präventionsmedizin Schiefbahn

Schon der berühmte griechische Arzt Hippokrates erkannte 400 Jahre v.Chr. „Vorbeugen ist besser als heilen!“ In unserer modernen, immer älter werdenden Wohlstandsgesellschaft nehmen Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes und Bluthochdruck immer mehr zu. Die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung führt zu immer mehr altersbedingten Erkrankungen wie Osteoporose und Harninkontinenz, Morbus Alzheimer und Tumorerkrankungen. Die moderne kurative Medizin beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von Krankheiten. Im Unterschied dazu zielt die Präventionsmedizin auf die Erhaltung und Steigerung der körperlichen und geistigen Gesundheit, bevor es zur Krankheit kommt.

Wir Frauenärztinnen haben  im Rahmen der präventionsmedizinischen Beratung das Ziel, mit Ihnen zusammen frühzeitig individuelle Risikofaktoren zu erkennen und einen für Sie realistischen, individuellen Weg zu einer gesunden Lebensweise zu finden. Dieser soll es Ihnen ermöglichen, in Zukunft mehr Gesundheit, mehr Mobilität, mehr Leistungsfähigkeit und mehr Lebensqualität zu genießen… und dies in jeder Phase des Lebens, vom jungen Mädchen, in Zeiten der Schwangerschaft bis hin zum Klimakterium und darüber hinaus.

Es werden drei Arten der Prävention unterschieden

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Primärprävention

Die Primärprävention richtet sich an den aktuell gesunden Menschen und soll ihn befähigen, die Gesundheit zu erhalten und Krankheiten vorzubeugen. Zur Primärprävention gehören sowohl die Analyse von Gesundheitsrisiken und damit Vermeidung von Risikofaktoren als auch die Gesundheitsförderung durch z.B. Ernährungsmedizin, Mikronährstofftherapie, Strategien der Stress-Bewältigung, Impfungen, Kontrazeption und Schwangerenvorsorge.

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Sekundärprävention

Die Sekundärprävention hat das Ziel, die Vorstufe einer Erkrankung so früh zu erkennen, dass eine Progredienz (Verschlimmerung) verhindert werden kann (Früherkennung). Sie richtet sich damit an Menschen, die selber dazu beitragen wollen, bei einer Erkrankung bessere Heilungsaussichten zu erzielen, da die Krankheit in einem möglichst frühen Stadium erkannt wurde. Inhalt der Sekundärprävention sind Screening- oder Vorsorgeuntersuchungen wie z.B. die Gebärmutterhals-Krebsvorsorge/-Früherkennung, das Mammographie-Screening, die Vorsorgekoloskopie und das Aufdecken symptomloser Erkrankungen bei scheinbar gesunden Personen, wie z.B. in der vaginalen Ultraschalluntersuchung.

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Tertiärprävention

Bei der Tertiärprävention geht es darum, die Verschlimmerung und den Eintritt von Komplikationen bei einer bereits bestehenden  Erkrankung zu vermeiden. Sie richtet sich an erkrankte Menschen, die dazu beitragen möchten, den aktuellen Gesundheitszustand zu erhalten bzw. eine Verschlimmerung, Chronifizierung oder ein Rezidiv (Wiederauftreten) zu verhindern. Inhalt der Tertiärprävention in der Gynäkologie ist die Tumornachsorge einschließlich Organisation von Rehabilitation/Kuren sowie Beratung zu Ernährung, Mikronährstoffen, Sport und psychoonkologischer Begleitung.

Präventionsmedizinisches Leistungsspektrum im Detail

30 % aller Osteoporose-Fälle werden erst bei Fraktur (Bruch) eines Knochens diagnostiziert und damit viel zu spät behandelt. Seitdem in den letzten 15 – 20 Jahren deutlich weniger Hormone zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden verschrieben werden, steigt die Osteoporose-Häufigkeit weltweit an. Wir beraten Sie, ob bei Ihnen Risikofaktoren vorliegen, welche die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung oder das Vorliegen einer Osteoporose begünstigen. Wenn von Ihnen gewünscht, vermitteln wir Ihnen Adressen von Orthopäden oder Radiologen, die Knochendichtemessungen (DXA-Messungen) ggf. als IGEL-Leistung durchführen und empfehlen Ihnen vorbeugende Maßnahmen.

„Über 70% unserer Erkrankungen sind ernährungsbedingt und können durch eine Nahrungsumstellung gebessert oder geheilt und häufig sogar verhindert werden.“

Dr. Matthias Riedl, Ernährungsmediziner medicum Hamburg (TK 2016)

Wir analysieren mit Ihnen zusammen Ihre aktuellen Ernährungsgewohnheiten, decken Verbesserungsmöglichkeiten auf und geben individuelle Tipps, wie Sie mit zum Teil kleinen Veränderungen oder Ergänzungen Ihre Gesundheit positiv beeinflussen können.

„Die orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit verantwortlich sind.“

Linus Pauling, zweifacher Nobelpreisträger und Begründer der orthomolekularen Medizin

Der bedarfsgerechte Einsatz von Vitaminen und Mikronährstoffen kann nicht nur Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Krebs und Herzerkrankungen vorbeugen und diesen entgegenwirken, sondern darüber hinaus die Lebensqualität und medikamentöse Therapie optimieren

Auf Wunsch analysieren wir in einer speziellen Laboruntersuchung Ihres Blutes Ihre individuelle Versorgung mit Vitaminen und Mikronährstoffen und können diese dann gezielt ausgleichen und ergänzen.

 

Wir überprüfen Ihren Impfpass und komplettieren Ihre Impfungen gemäß der Empfehlungen der STIKO (Ständige Impf-Kommission).

Jede zweite Frau erkrankt im Laufe Ihres Lebens an einem Harnwegsinfekt, bei 20 – 30% kommt es zu wiederkehrenden Infekten mit dem Risiko einer Nierenbeckenentzündung. Die häufige Therapie mit Antibiotika führt zu  Resistenzen, so dass viele Antibiotika nicht mehr gegen bestimmte Bakterienstämme wirken. Dadurch wird die  körpereigene Flora verändert, was wiederum z.B. zu Scheideninfektionen führen kann. Neben vorbeugenden Phytotherapeutika kann das geschwächte Immunsystem auch durch eine Impfung gegen die häufigsten bakteriellen Erreger stimuliert werden. Zehn verschiedene inaktivierte Keime, die für 80 % aller Harnwegsinfekte verantwortlich sind, regen das Immunsystem zur Bildung körpereigener Abwehrstoffe an und senken damit das Risiko für weitere Harnwegsinfekte erheblich. Eine Grundimmunisierung (3 Injektionen im Abstand von 1 – 2 Wochen) erzielt Schutz für den Zeitraum von ca. einem Jahr. Nach einem Jahr wird eine Auffrischung mit einer einzelnen Booster-Strovac-Impfung empfohlen. Die Impfung darf sowohl außerhalb aber auch während einer akuten Harnwegsinfektion appliziert werden. Es sollte aber keine akute Infektionskrankheit, wie z.B. eine Grippe, vorliegen.

Durch eine Störung des gesunden Scheidenmilieus können Scheideninfektionen entstehen, die Beschwerden wie verstärkten Ausfluss oder Juckreiz verursachen  oder auch unbemerkt bleiben können. Infektionen können durch Bakterien (bakterielle Vaginose), durch Trichomonaden oder durch Hefepilze (Candidose) verursacht werden. Es kann zu einer Risikoerhöhung für Frühgeburten, aufsteigende Infektionen und Harnweginfekte kommen. Prädisponierend sind erbliche Faktoren, seelischer Stress und eine unzureichende Immunabwehr.

Ein weiteres Risiko stellt eine gestörte Mundflora bei Zahnfleischerkrankungen (Parodontitis) dar. Geschlechtsverkehr spielt als Übertragungsfaktor eine wesentliche Rolle. Die Häufigkeit von Scheideninfektionen schwankt zwischen 5% und 30 % der Frauen. Normalerweise sorgen Milchsäurebakterien (Döderleinbakterien, Lactobazillen) durch Wasserstoffperoxid-Bildung (H2O2) für einen sauren pH-Wert in der Scheide und damit dafür, dass sich schädliche Bakterien wie Gardnerella vaginalis oder Darmbakterien in der Scheide nicht vermehren können. Verlieren die Lactobazillen diese Fähigkeit, können die schlechten Bakterien überwuchern und einen Biofilm bilden, der von Antibiotika schlecht erreicht wird. Durch die Verabreichung abgetöteter Lactobazillen mit der Impfung, die sich gegen die unnütz gewordenen Lactobazillen richten, werden verstärkt Schleimhaut-Antikörper gebildet und Fresszellen aktiviert. Eine funktionsfähige Döderlein-Flora kann sich ansiedeln und den sauren pH-Wert in der Scheide stabilisieren. Nach einer Grundimmunisierung mit 3 Injektionen alle 2 Wochen und einer Auffrischung mit Booster-Gynatren nach 6 – 12 Monaten wird eine oft jahrelange Schutzwirkung erreicht

Der Darm ist ein wichtiges Immunorgan, stellt er doch mit einer Gesamtoberfläche von 1000 m2 die größte Grenzfläche zwischen dem Organismus und der Außenwelt dar. Ist das individuelle mikrobielle Gleichgewicht (Mikrobiota, Darmflora, Mikrobiom) im Darm gestört, können Störungen des Immunsystems, durchlässige Schleimhäute und Störungen von Stoffwechselprozessen u.a. zu chronischen Blasenentzündungen, Vaginalinfektionen, entzündlichen Darmerkrankungen und wiederkehrenden Atemwegsinfekten führen.

Wird in einer Stuhl-Analyse ein Ungleichgewicht der Darmflora z.B. durch eine Pilzbelastung, eine Fehlbesiedlung mit Fäulnisbakterien oder atypischen Darmbakterien festgestellt, kann im Rahmen einer Darmsanierung durch Zuführen sog. guter Darmbakterien und durch eine spezielle Ernährungsumstellung die gesunde Wechselbeziehung zwischen Darmflora und Organismus wieder hergestellt werden.

Die vaginale Schleimhaut beherbergt viele Mikroorganismen, die das sog. vaginale Mikrobiom oder Vaginom bilden. Die Vaginom-Zusammensetzung kann das Risiko für wiederkehrende Scheiden-Infektionen sowie für sexuell übertragbarer Erkrankungen erhöhen. Außerdem hat das Auftreten einer bakteriellen Vaginose einen Einfluss auf die Häufigkeit von Frühgeburten und auf die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Kinderwunschbehandlung. Mit der differenzierten Vaginom-Testung können auch Bakterien nachgewiesen werden, die dem normalen „Standard-Mikrobiologischen-Abstrich entgehen. Durch eine individuelle, gezielte antibiotische Therapie und die Gabe von Probiotika erhöht sich durch den Aufbau eines gesunden Vaginoms die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Therapie.

Einige Infektionskrankheiten stellen insbesondere bei Erst-Infektion während einer Schwangerschaft eine ernstzunehmende Gefahr für das ungeborene Kind dar. Die Abklärung des Immunstatus gegen diese Erreger ist deshalb vor allem vor der Planung einer Schwangerschaft sinnvoll. Je früher ein fehlender Immunschutz durch einen Bluttest auf Antikörper gegen Toxoplasmose, Zytomegalie (CMV), Ringelröteln (Parvovirus-B19) und Windpocken erkannt wird, desto eher kann durch rechtzeitige Impfung oder durch Beachtung spezieller Verhaltensregeln gegengesteuert werden.

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